Dieser Merksatz begegnete mir im Rahmen einer meiner vielen Therapien die ich durchlaufen habe. Viele Menschen sind stolz auf ihr Eigenheim oder ihr Auto. Ich bin stolz auf meine (fast) Traumafreien seelischen Katakomben. Ich habe seit meinem 18 Lebensjahr alle nur erdenklichen Therapien, Selbsterfahrungsworkshops und Hilfsmittel genutzt, um zu mir Selbst zu finden. Da blieb kein Geld übrig für das Eigenheim, das Auto oder sonstigen Statuskrempel.

Nicht das wir uns falsch verstehen: Ich neide niemandem sein Auto, ich frage mich aufgrund meiner Lebenserfahrung nur, ob ein Auto wirklich ein Bedürfnis befriedigt?

Nun gut. darum soll es heute gar nicht gehen. Als ich diesen Merksatz zum ersten mal hörte, fielen mir sofort eine Geschichte meines Vaters wieder ein, durch die ich sofort die Relevanz dieses Satzes für mein Leben erkannte.


Mein Vater - Bernie - fuhr damals die Bergleute in meiner Heimatstadt morgens zur Schicht und Abends wieder nach Hause. Geschäftstüchtig, wie er war hatte er nach Schichtende immer eine kühle Flasche Bier und ein offenes Ohr für die Kumpels. Und dadurch erfuhr er eine Menge aus den Lebenserfahrungen dieser Menschen.

Nun eines Tages erzählte im ein Kumpel folgendes: Da gab es eine Anzeige in dem ortsansässigen Käseblatt in dem ein BMW Cabrio mit 5.000 km Laufleistung für 200,00 DM angeboten wurde. Der erste Impuls beim Lesen ist - so man sich ein wenig mit Auto’s auskennt - einen Druckfehler anzunehmen. Denn dieses Auto lag normalerweise preislich je nach Zustand locker zwischen 20.000 und 30.000 DM.

Nun gut, dachte sich der Kumpel des Kumpels. Kann ja gar nicht sein, aber ein Anruf kostet ja fast nichts. Und siehe da, die Dame am Telefon bestätigte die Angaben und bat den Kumpel zu einer Besichtigung des Wagens vor Ort.

Erst als er vor dem Wagen stand und sich sogar reinsetzen konnte, fing er an diesen Wahnsinnsdeal für möglich zu halten. Da er aber sicher gehen wollte, keinen verdeckten Schrott zu kaufen, fragte er die Dame nach dem Grund für diesen doch sehr niedrigen Preis.

Mein Mann hat in seinem Testament verfügt, dass der Verkaufserlös dieses Cabrio’s an seine Geliebte ausgezahlt werden solle.” Und da wurde sofort klar, das sie hochmotiviert war dieses Auto’s möglichst preiswert abzugeben.

Ich glaube diese Geschichte führt ganz gut vor Augen was eine ungeprüfte Vorstellung ist und daher nutze ich diesen Merksatz so oft ich kann im Alltag meines Lebens.