Im Moment des Gewahrseins existiert nur noch Resonanz

Heute bekomme ich ein noch tieferes Verständnis von diesem Merksatz: Erst wenn ich es verstanden habe, kann ich es reparieren.

Im sozialen Raum besteht immer auch die Möglichkeit andere Menschen zu manipulieren. Selbst wenn ich aus den besten Absichten handele, kann meine Aktion in der Anderen einen Veränderungsdruck erzeugen. Oft reichen bestimmte Begrifflichkeiten oder eine bestimmte Stimmlage … und schon wird die vermeintlich freie Entscheidung von Triggersignalen oder auch positiven Emotionen in einer Weise beeinflusst, die nicht mehr wirklich als “freier Wille” beschrieben werden kann.

Dazu entdecke ich gerade die Kunst als Freiheitspumpe. In der Kunst kann ich üben die Grenze zwischen dem ICH und dem DU zu überschreiten ohne manipulative Kräfte auszuüben. Der Kunstraum kann - und wird - meist freiwillig betreten. Die Freiwilligkeit bietet die - vielleicht einzige, auf jeden Fall einzigartige - Chance auf wirklich tiefgehendes Einlassen in den Strom der Lebendigkeit. Und sobald ich durch das gemeinsame Erspüren der freiwilligen Gemeinsamkeit mit meiner eigenen Essenz in Berührung komme, existiert ein unablässiger Zug zu meinem Selbst und damit gleichzeitig zu unserem Selbst und damit gleichzeitig zu Allem was Ist.

Und wirkliche Freiheit kann nur auf der sicheren Wahrnehmung seiner eigenen Existenz gedeihen.